Übergewicht bei Katzen

Dicke Katze auf dem Boden
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Es hört sich leicht an, wenn man sagt, dass eine Katze zu dick ist. Die Folgen sind aber gravierend und werden meist nicht als Auswirkung der Verfettung der Katze wahrgenommen. Obwohl uns bekannt ist, was Dickleibigkeit bei Menschen für Konsequenzen hat und dass dies sogar zu einer niedrigen Lebenserwartung beispielsweise in den USA geführt hat.

Übergewicht führt auch bei Tieren zu Schmerz und Leid
Vielen Menschen ist es offenbar nicht möglich, diese Erkenntnis auf ihre Katze zu übertragen. Eine zu dicke Katze neigt, genauso wie ein Mensch, zu Diabetes, Gelenkserkrankungen, zu Herzproblemen und vor allem zu Leberverfettung, was für sie recht schnell zu einer tödlichen Bedrohung werden kann, vor allem aber Leid und Schmerz verursacht.

Eine Katze ist ein Jäger, immer noch, auch wenn sie seit so langer Zeit in menschlicher Obhut lebt. Ihre Natur ist es, den halben Tag zu jagen bzw. dies zu üben. Ihrer Natur entspricht es auch, sich dreidimensional im Raum zu bewegen und nicht nur auf dem Boden oder auf dem Sofa. Eine dicke Katze kann das nicht mehr, ihr Körper ist zu schwer, um höher als etwa einen Meter zu springen. Sprünge aus größerer Höhe schmerzen in den überlasteten Gelenken, ein Teufelskreis beginnt.

Überfütterung ist Tierquälerei!
Die Katze kann sich nicht mehr artgerecht bewegen, kann ihre Lust an Bewegung nicht ausleben, was sie aber kann, ist ... fressen. Oft ist es eine Ersatzhandlung. Denn was ihr liegt, springen, jagen, spielen, ihren Raum erkunden, kann sie nicht mehr, so wie sie will. Ihr Napf steht aber immer wohlgefüllt da, und auch das ist uns nicht fremd: Sie frisst aus Frust. Gerade besonders sensible Tiere neigen dazu, ihren „Kummer runterzuschlucken“ und werden dicker und dicker. Ihre Besitzer finden das gar nicht einmal so schlecht. Eine dicke Katze ist viel einfacher zu halten. Sie läuft nicht viel herum, macht kaum etwas kaputt, liegt immer so süß da, schmust und mehr ... ja viel mehr macht sie nicht. Eine dicke, inaktive Katze, die nur noch schläft, frisst, auf die Toilette geht und schmust, ist nicht glücklich, sondern lebt in dem Gefängnis ihres Körpers, incl. Folter durch Schmerzen und maximaler Unterforderung ihres eigentlich so wachen Geistes. Das bedeutet für die Katzen Leiden.

Ob das eine Form der Tierquälerei sein könnte, kann man somit relativ leicht beantworten. Erst recht, weil es so einfach wäre, etwas zu ändern, wenn man nur ein ganz klein wenig Zeit investieren würde. Jeden Tag eine feste Zeit (pro Katze jeden Tag 2 Stunden sind angeraten), in der die Katze mit Spielen animiert wird, hinter einer Angel herzuspringen, einem Bällchen folgen, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich muss man langsam anfangen, kann sich aber kontinuierlich steigern und wird ganz verblüfft sein, wie viel Spaß es macht.

Natürlichen Bewegungsdrang fördern
Man sollte versuchen, die Wohnung katzengerechter zu gestalten, indem man Mieze den Raum gibt, den sie braucht, und der liegt zum Großteil über unseren Köpfen und ist eher versteckt und durch verschiedene Pfade verbunden. Futter sollte nicht einfach so immer zur Verfügung stehen. Trockenfutter sollte nur in Futterbällchen angeboten werden, besser ist, dies auszuweiten in Intelligenzspielchen, denn eine Katze will ihr Futter erjagen, mit Geschicklichkeit und Köpfchen. Auch das Nassfutter kann variiert angeboten werden, beispielsweise durch einen simplen Ortswechsel. Dann muss sie sich zumindest überlegen: „HA! Wo ist die Maus?“ Und das liebt jede Katze: sich zu fragen, wo ist die Maus und wie viel Spaß habe ich dabei, sie zu erjagen!

Wenn Sie überlegen, ob Ihre Katze etwas pummelig sein könnte, dann ist sie mit Sicherheit zu dick. Das wird nicht gerne gehört; aber es ist Fakt und diese Fakten tun Ihrer Katze sehr viel mehr Leid an als Ihnen. Viel Freude dabei, die Lebensqualität Ihrer Katze zu verbessern.

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